Im Anschluss an den Gottesdienst der Begegnung lud die Neuapostolische Kirche in Backnang am 14. Juni 2015 interessierte Zuhörer zu einer Matinee unter dem Motto „Orgel Plus“. Im Mittelpunkt stand dabei die zweimanualige Pfeifenorgel der Kirche, die mit insgesamt 25 Registern ausgestattet ist und über 1.724 Pfeifen verfügt.
Obgleich die Orgel aufgrund ihrer Vielseitigkeit als Königin der Instrumente bezeichnet wird, muss sie nicht immer im Vordergrund stehen, sondern kann sich im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten durchaus auch unterordnen. Dies sollte durch verschiedene Musikstücke verdeutlicht werden, bei dem die Orgel im Zusammenspiel mit Instrumenten wie Panflöte, Querflöte, Oboe, Trompete, Cello, Violine und Klavier zu erleben war.
Eröffnet wurde die Matinee vom Dirigent der Gemeinde, der die Zuhörer mit dem Zitat von Leopold Stokowski: „Es ist nicht erforderlich Musik zu verstehen. Man muss sie nur genießen“ aufforderte, sich auf das folgende Programm einzulassen. Das Programm umfasste dabei einen Spannungsbogen über mehrere Musik-Epochen. Enthalten waren Stücke aus Renaissance, Barock, Klassik und Romantik, aber auch Musik aus der Neuzeit sowie Filmmusik.
Den Auftakt stellte das volkstümliche Stück „As water to the thirsty“ von Brian T. Coleman dar, das von Panflöte und Orgel vorgetragen wurde. Im Anschluss daran wurde das Stück „Dank sei dir, Herr“ von Georg F. Händel vorgetragen, bei dem die Orgel durch eine Oboe ergänzt wurde. Das Stück „Andante et Allegro Moderato“ von Rene Gaudron zeichnete sich durch verschiedene Tempi Wechsel von langsam nach schnell aus, bei dem neben der Orgel vor allem die Trompete als Solo Instrument brillierte. Gefühlvoll wurde das Liebeslied „Plaisir d’amour“ von Jean Martini vorgetragen, bei dem Klavier, Cello und Orgel zu einem Trio verschmolzen. Besinnlich ging es auch mit der Filmmusik „Gabriel’s Oboe“ von Ennio Morricone weiter, bei dem Orgel und Querflöte zusammenwirkten. Mächtig dagegen erklang das Werk „Eine feste Burg ist unser Gott“ von Martin Luther, das durch die beiden Tasteninstrumente Klavier und Orgel gespielt wurde. Johann S. Bachs sanftes „Menuett“, vorgetragen von Orgel und Querflöte wurde gefolgt von Edward Elgars „Chanson de matin“, bei dem sich Orgel, Violine und Cello ergänzten. Nach der „Sinfonia“ von Johann S. Bach, vorgetragen von Oboe und Orgel, bewies die Orgel beim Schlussstück „Petite Suite pour orgue quatre mains“ von Denis Bedard ihre gesamte Vielseitigkeit, indem sie vierhändig bespielt wurde.
Damit ging eine gelungene Matinee zu Ende – „Soli Deo Gloria“, was übersetzt heißt, Gott allein zur Ehre.
Text: T. Gruber Bilder: U. Rau