(Kultur 04.05.2012) Ohrenschmaus für Liebhaber geistlicher Musik Jubiläumskonzert zum 100. Geburtstag der neuapostolischen Kirchengemeinde in Backnang Insgesamt 150 Sänger und Instrumentalisten vereint im Lob des Schöpfers – ein imposantes musikalisches Erlebnis im großen Saal des Backnanger Bürgerhauses.
Die Neuapostolische Kirche Backnang begeht ihr 100-Jahr-Jubiläum mit einem besonderen Ereignis jeden Monat, nun also gab es das Jubiläumskonzert, zu dem sich eigens ein Projektchor und ein Projektorchester zusammengefunden hatten.
Von Christoph Rothfuss
BACKNANG. Schwungvoll und doch majestätisch-erhaben eröffnete das Orchester unter Leitung von Dirigentin Diana Bunz den Abend. Nach einer Begrüßung erklang das älteste Werk: „Singet dem Herrn ein neues Lied“ aus dem Jahre 1660 von Heinrich Schütz. Es strahlte eine feste Glaubenszuversicht aus. Rainer Deppert, der Chorleiter, hatte seine über 100 Sänger gut vorbereitet und bewies mit Stücken aus unterschiedlichen Epochen stilistische Vielfalt. Zum Beispiel „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ von Mendelssohn wurde mit strahlendem Klang und in der Polyphonie sehr transparent dargeboten. Auch zeitgenössische Musik wurde vom großen Chor gekonnt vorgetragen. Bei den Werken „The Holy City“ und „Du höchstes Licht“ wurde die himmlische Stadt Jerusalem besungen, die nach einem irdischen Glaubens- und Pilgerweg auf die Menschen wartet. Kraftvoll, rhythmisch präzise und dynamisch ausgefeilt waren alle zu hörenden Beiträge, voller Lebendigkeit. Mehrere Solisten trugen zudem das Ihre zu einem bunten Konzert bei. Sabrina Steudle an der Solovioline begeisterte mit einem filigranen „Frühling“ von Vivaldi, einfühlsam am Klavier begleitet von Monika Müller-Trapp. Carolin Weißinger am Flügel überzeugte mit einem innigen „Lied ohne Worte“ von Mendelssohn. Und dann war da noch der Bariton Jürgen Deppert mit seiner voluminösen und warmen Stimme, der gleich viermal brillierte. Nach dem Schlusswort wurde von allen Beteiligten „Look at the world“ des englischen Komponisten John Rutter dargeboten, farbenreich wie das ganze Konzert, war es eine gelungene Zusammenfassung. Eine Demonstration, welche Kraft entsteht, wenn sich Glaube und Musik verbinden und durchdringen. Als Zugabe konnten die Zuhörer Beethovens „Ode an die Freude“ genießen. Und so schloss sich der Kreis, war es doch das Motto „Glauben freudig erleben!“, das über dem Konzert stand.