Erntedank steht im Zeichen des Dankes für die Speisen und das leibliche Wohl, die uns unser himmlische Vater zu Teil werden ließ und lässt. In unseren Breiten könnte dieser Dank zur Selbstverständlichkeit verkommen, da wir uns keine Gedanken über früchtetragende Felder und Bäume sowie prallgefüllte Supermärkte machen – sie sind einfach da.
Macht unser Dank somit einen Unterschied? Bleiben die Felder brach, die Supermarktregale leer, wenn unser Dank ausbleibt? Vermutlich nicht. Aber wie können wir nicht dankbar sein in einem Land des Überflusses leben zu dürfen, wenn wir nur wenige Flugstunden entfernt völlig andere Lebensverhältnisse auffinden?! Wir müssen nicht einmal fliegen, sondern nur um die Ecke in die nächste Flüchtlingsherberge gehen, mit offenen Augen durch die Straßen, überlegen, warum so viele Rentner noch arbeiten…
Um auch diesen Menschen Grund zum Erntedank geben zu können, entschied sich die Gemeinde Aspach dieses Jahr den Erntedankschmuck anders zu gestalten: Es wurde eine Liste ausgelegt, in die sich jedes Gemeindemitglied eintragen durfte, das nichtverderbliche Lebensmittel zu Erntedank mit in die Kirche bringen möchte. Diese Lebensmittel wurden anschließend an die Backnanger Tafeln gespendet. Hilfestellung zum (Ernte-)Dank – auch für Andere.
Text: Dominik Heber, Bilder: Karsten Säuberlich