Ein ereignisreiches Wochenende verbrachten 16 Geschwister aus Lippoldsweiler in ihrer Schuhkartongemeinde Wildeshausen bei Bremen.
Los ging es am Freitag, 17.07.2015 morgens um 7.45 Uhr mit 2 Kleinbussen. Unter fleissigem Üben des "Spätzle-Liedes" als Mitbringsel für die Nordlichter verging die Fahrt fast wie im Flug.
Im Hotel angekommen konnten die Geschwister ihren Bezirksevangelisten sowie ihren "alten" Vorsteher, jeweils mit Gattin, begrüssen, die sich extra zu diesem Wochenende ebenfalls auf den Weg gemacht hatten. Gut gelaunt und voller Spannung, was sie wohl erwarten würde, machte sich die ganze Schar auf den Weg in den Garten des Vorstehers aus Wildeshausen, wo sie buchstäblich mit offenen Armen und offenen Herzen empfangen wurden. Nachdem noch eine Anzahl Geschwister aus Nürnberg, der zweiten Wildeshauser Schuhkartongemeinde, eingetroffen war, vergingen die Stunden schnell mit gegenseitigem Kennenlernen bei Kaffee, kühlen Getränken sowie einem herzhaften Vesper.
Am Samstag lernten alle Anwesenden bei einer Stadtführung interessante Aspekte aus der Vergangenheit von "Wigaldinghus" kennen. Für Interessierte schloß sich der Besuch des Dampfkornbranntweinbrennereimuseums an, aber auch in Eigenregie wurden die schönen alten Straßen und Gässchen durchforstet. Um 14.00 Uhr trafen sich Gemeindemitglieder und Gäste wieder im wunderschönen Garten des Vorstehers zum Gemeindefest. Die erstaunlich große Kinderschar der Gemeinde erfreute nach Kaffee und leckerem Kuchen alle mit einigen Liedern, das Orga-Team aus Wildeshausen hatte ein kurzweiliges Quiz erarbeitet, bei dem es "tolle" Preise zu gewinnen gab, genannt sei nur der Hauptpreis: eine Ballonfahrt. In einem mit Luftballons geschmückten Schubkarren durfte die Gewinnerin Platz nehmen, ihr Ehemann fuhr sie dann unter reger Anteilnahme der Anwesenden durch den Garten. Nach dem Vortrag des lange geprobten "Spätzle-Liedes" erfreuten die Gäste aus Lippoldsweiler ihre Gastgeber mit einer schwäbischen Weinprobe, die so manches norddeutsche Biertrinkerherz eroberte. Bis in den späten Abend wurde es bei freudigen Gesprächen, leckerem Essen und guten Getränken niemandem langweilig, bei Einbruch der Dunkelheit konnte man am Feuer noch Stockbrot rösten.
Am Samstag noch in kurzen Hosen, am Sonntag morgen für den Gottesdienst in Schale geworfen - manch einer war fast nicht wiederzuerkennen.
Ein Chor aus allen 3 Gemeinden veranlasste den Dirigenten zur Feststellung: Ihr kommt mir hier nicht mehr weg. Das erste gemeinsame "Amen" blies den Vorsteher fast vom Altar, so eine große Gemeinde hatte das kleine Gotteshaus bestimmt noch nicht oft gesehen.
Ein segensreicher Gottesdienst mit vielen nachdenkenswerten Anregungen aber auch manchem Lacher versetzte alle in gute Laune, wenn auch der Abschied näher rückte. Einem Teil der Gemeinde musste direkt nach dem Gottesdienst "auf Wiedersehen" gesagt werden, einige waren noch beim Mittagessen dabei. Gleich nach dem Essen mussten sich auch die Nürnberger reisefertig machen um den Zug nicht zu verpassen und auch die Auenwälder rüsteten zur Heimfahrt. Erfüllt von den schönen Stunden, die im Kreis der Geschwister erlebt werden durften, fiel der Abschied nicht leicht, beim letzten gemeinsam gesungenen "Gott mit euch..." trat manches Taschentuch in Aktion. Doch ein Wiedersehen ist in Planung, eine Gegeneinladung aus dem "Täle" wird die Gemeinde Wildeshausen bald erreichen.
Bis dahin bleibt nur ein ganz herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden, die zum Gelingen dieses besonderen Wochenendes beigetragen haben.
Text: Rita Kubiak Fotos: Rita Kubiak, Kurt Reble, Harald Kaehne