"Dankbarkeit zeigen, Dankbarkeit umsetzen mit dem Herzen, dem Mund, den Händen", so könnte man das Erntedankfest 2012 in der Neuapstolischen Kirche in Auenwald-Unterbüden überschreiben.
Die Kinder waren die ersten, die mit ihren Betreuerinnen und Betreuern am Samstagmorgen tätig wurden. Zuerst schmückten sie den Altar in der Kirche mit den Feldfrüchten, die in unserer Gegend gedeihen. Danach ging's zur Apfelernte. Gemeinsam mit dem Vorsteher wurden so viele Äpfel aufgelesen, dass man sie auch an vielen Tagen mit der ganzen Kinderschar nicht hätte aufessen können. Deshalb wurde das Obst Schritt für Schritt zu köstlichem Apfelsaft verarbeitet und in Flaschen abgefüllt. Die Flaschen wurden mit einem Etikett versehen, auf das ein Gruppenfoto der fleißigen Helfer und die Widmung "Zum Erntedank von uns Kindern" aufgedruckt waren.
Erst als die Kinder fertig waren, fand das nächste Treffen in der Kirche statt. Alle, die ihren Dank mit der Sprache der Musik ausdrücken wollten, probten und bereiteten sich auf ein Konzert vor, das im Anschluss an den Erntedankgottesdienst vorgesehen war. Während des Probens stiegen den Musikern plötzlich köstliche Gerüche in die Nase. Kein Wunder, denn in der Küche im Untergeschoss wurde fleißig gekocht.
Nach so viel Vorbereitung wurde der Sonntag für alle zu einem ganz besonderen Erlebnis. Der Gottesdienst begann mit dem Anspiel von der armen Kirchenmaus, die zum Erntedank nur ein Apfelkernlein mitgebracht hatte, wohl wissend, dass darin ein ganzer Apfelbaum schlummerte.
Das Konzert mit den unterschiedlichsten Instrumental- und Gesangsdarbietungen war ein voller Erfolg. Solistische Darbietungen und Darbietungen in immer wieder neu zusammengesetzten Gruppen wechselten sich ab.
Nach dem Konzert gab es im kleinen Saal ein gemeinsames Mittagessen für die ganze Gemeinde und was am Tag zuvor so verheißungsvoll geduftet hatte, schmeckte noch viel köstlicher als erwartet.
Und was stand auf der Getränkekarte? Richtig, der von den Kindern frisch gepresste Apfelsaft! Wer wollte, der konnte sich auch noch eine Flasche mit nach Hause nehmen und dafür eine kleine Spende in das von den Kindern aufgestellte Kässchen legen. Und was wurde mit dem Geld? Das war das Dankopfer 2012 der Kinder von Unterbrüden, das in ausgewählte Projekte in solchen Regionen fließt, wo die Menschen von der Ernte nicht mehr satt werden können.
Text: Dorle Röhrle
Bilder: Johann Hogh, Walter Schmid, Hans-Jörg Schuch